Do., 17.8.08 - Hvítárnes


Um 7 hatte die Sonne das Zelt schon so weit aufgeheizt, dass mir beim Frühstücken der Schweiß ausbrach. Trotzdem erst zwischen 9 und 10 losgekommen.

Ging zuerst ganz gut. Nach anderthalb Kilometern entdeckte ich auf einer ebenen, grasbewachsenen Stelle an der Hvítá etwas Rotes und sah zwei Punkte herumlaufen. Ich ging weiter bis es eine Möglichkeit gab, leicht ans Wasser heranzukommen, ließ den Rucksack am Weg stehen und ging hinunter. Es waren zwei Schweizer, die schon den Laugarvegur gelaufen waren, auch vom Mývatn nach Ásbyrgi, und jetzt, von Hvítárnes kommend, nach Geysir zurück wollten.

Lambafellskofi

Bis zur Lambafellskofi war es dann gar nicht mehr so weit. Wie erwartet, steht sie an einem ausgesucht schönen Platz mit Trinkwasserbach (Lambafellskvísl). Dieser muss allerdings gefurtet werden. Gute Zeltmöglichkeiten. Nachdem der Lambafell umwandert ist, bietet sich ein beeindruckend schöner Blick auf Lang- und Hofsjökull. Es folgt ein sumpfiges Gebiet.

sumpfig

Zuerst finde ich die standorttreuen Wolken, aus denen Regenschleier herabhängen, über dem Kerlingarfjöll ganz spannend, doch auf dem letzten Kilometer vor der Hvítá-Brücke, gibt sich die Begeisterung recht schnell, als ich selbst in eine gerate. Kurz bevor die Piste nach 2 km über eine Anhöhe führt, biegt eine Piste nach links ab. Ein Wegweiser verkündet: Hvítánes 8 km.

Von dem Wanderweg, der im Wanderführer so fröhlich eingezeichnet ist, ist nichts zu sehen. Also muss ich schließlich von der Piste im rechten Winkel abbiegen und ca. 1 km auf die Hütte zulaufen (statt sie auf dem Wanderweg in gerader Linie zu erreichen). Bin wieder mal ziemlich fertig - und wieder mal war es gar nicht so weit. Die Hütte sieht von außen wirklich sehr schön aus, und die Lage mit Blick auf die Gletscher und die Flussarme, die sich durch die grüne Landschaft winden, ist einmalig.

Die Hütte

Der erste Eindruck des Inneren ist hingegen ernüchternd. Die Hütte ist im Flur und der Küche düster, wirkt angegammelt, hat eindeutig schon bessere Tage gesehen. Ein Anstrich, besonders der Decke, würde ihr sicher gut tun. Aber sie ist eben auch schon 80 Jahre alt und hat unbestritten Charme. Dielenfußböden, Nut- und Federholz an den Wänden und Decken, die Auflagen der Schlafkojen sind aus poliertem Naturholz. Das, und der zunehmend heftiger werdende Wind geben schließlich den Ausschlag, doch nicht zu zelten. Ich räume die Matratzen beiseite und lege meine Isomatte auf das Holz. Als ich gerade am Tisch sitze und im Gästebuch schmökere, sieht ein Mann zum Fenster herein, ich winke und heje ihm zu. Er geht wieder.

Vielleicht, fällt mir später ein, der Warden, der in einem Nebengebäude wohnt? In der Küche gibt es Wasseranschluss und Gasherd. Ich mache mir eine Gemüsesuppe, ordentlich mit Hirse angedickt, koche Tee... Vor dem Fenster segelt eine Gänsefamilie über den nahen Flussarm, nutzt Strömung und Wind.

Um Mitternacht führen die Gänse ihre Jungen zum Gras zupfen um die Hütte. Hvítavatn

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