So., 20.07.08 - Hveravellir

Schon gegen 6 wird es im Zelt so warm, dass ich den Schlafsack von mir werfe. Döse noch, frühstücke dann in Ruhe, lese "The war of the flowers" zuende. Unterhalte mich noch lange mit den Anderen. Zuerst bricht das belgische Paar auf, dann die isländische Familie, von der ich noch ein Foto vor der Hütte mache und Gunnar die Web-Adresse (Nordlichtland gebe).

Dann packe ich auch in aller Ruhe zusammen, mach noch meinen Eintrag ins Hüttenbuch, verschließe die Tür und breche auf.

Am Anfang steht der lange Anstieg. Als erste Pause nehme ich mir den Berg vor, über den die Piste führt. Auf der Piste läuft es sich ganz gut. Auf dem Berg finde ich nicht gleich einen Sitzstein. Als ich mich dann endlich zur Rast niederlassen kann, sind es noch weniger als 4 km von 12. Diesmal bin ich also wirklich gut vorangekommen. von oben ist ein Haus mit rotem Dach auf einer grünen Wiese zu sehen. Die Piste scheint jedoch eine großen Bogen nach links zu machen. Ich erinnere mich an den Hinweis im Wanderführer, man könnte hier abkürzen, und gehe querfeldein. Großer Fehler! Höllisch anstrengend, und am Ende stehe ich vorm falschen Haus. Das Grün ist umzäunt, ich muss einen Bogen darum machen, lande wieder auf der Piste und entdecke schließlich die Hütte zum Campingplatz hinter einem Abhang dahinter. Wie ich später erfahre, ist die gesamte Hütte verlegt worden, von der Höhe nach hier unten.

Der Platz ist etwas enttäuschend. Nur vier Toiletten, eine verdreckte Dusche, die nicht den ganzen Tag benutzt werden kann, und Wasser, das nicht unabgekocht zum Trinken geeignet ist. Windschutz für die Zelte? Fehlanzeige! Aber wenigstens „Rasen” als Untergrund. Schön ist allerdings ein Raum, in dem es Kaffee und Snacks gibt.

Ich baue mein Zelt in der Nähe der Belgier auf. Habe damit wegen des aufkommenden Windes schon leichte Probleme. Am Abend entwickelt sich der Wind zu einem Sturm, der die ganze Nacht, bis ca. 2 Uhr am heftigsten, anhält.

Jetzt zeigt sich auch, was mir an den zurückliegenden Tagen zumindest zum Teil so zugesetzt hat: Ich bin erkältet. Die Nase läuft, Niesen, Husten, Halsschmerzen... mit allen Schikanen also.