Fr., 1.08.08 - Krákárbotnar


Wie erwartet bin ich nicht weit gekommen, habe mir dafür aber Zeit gelassen und einiges Schönes entdeckt. Morgen sind 22 km zu gehen. Davor graut mir jetzt schon, aber heute weiter zu laufen hat keinen Sinn, weil dazwischen kein Wasser mehr ist.

Nach dem Start bin ich doch nicht gleich quer durch die Büsche gelaufen, sondern erst noch weiter der Piste gefolgt. Gut so, denn es kam noch ein zweites Gatter. Andernfalls hätte ich irgendwann vor dem Zaun gestanden. Vielleicht zwei km weiter die Piste entlang sind große, langgestreckte Gebäude zu sehen, wie die Stallungen einer Farm. Auf der Karte nicht eingezeichnet. (Wie sich 2010 herausstellt, habe ich mich, ohne Anhaltspunkte, hinsichtlich der Ausmaße ziemlich getäuscht. Es sind zwei kleine Hütten für den Schafabtrieb).

Anfangs mühsames Gehen. Das Weiden- und Birkengestrüpp ist dicht und kniehoch. Ich komme an den Skinnhuhutjörn. Im Boden einer Bucht sind durch das klare Wasser zwei große, offenbar tiefe Löcher zu sehen. Die Quelle? Danach wird das Unterholz niedriger und spärlicher, ich kann Schafpfaden folgen. Schließlich steht da ein Cairn und bald ist der Rand der Vegetation erreicht. Hier verläuft eine Piste quer zu meiner Gehrichtung. Ich halte genau auf die Koordinaten meines Tagesziels zu. Wenige 100 Meter weiter stehe ich auf einer Lavaplatte, der Klippe über dem ersten Cañon. Er hat steile, teilweise begrünte Wände, aber auf einem Schafpfad gelange ich hinab und finde eine Stelle zum Überspringen.

Der nächste Bach muss gefurtet werden. Ich erreiche ihn an einem sehr schönen Wasserfall. Gleich unterhalb ist das Wasser ruhig, folgt einer Biegung mit hoher Cañonwand gegenüber in de auch eine langgezogene Höhlenöffnung zu sehen ist. Mache viele Fotos und eine ausgiebige Pause. Hier wäre ein traumhafter Platz zum Zelten. Geschützt, grün, blühend... selbst die Inselchen, zwischen denen sich das Wasser hindurchzwängt, bevor es den Fall bildet.

Ich umgehen den Cañon im Osten. Ein Zufluss hat sich ebenfalls metertief ins Gelände eingegraben und strömt mit ziemlicher Macht einfach so aus dem Boden. Halte mich weiter östlich, um noch das längste Flusstal zu umgehen.

Noch etwas weiter östlich voraus entdecke ich eine Markierung und einen Cairn. Hier treffen drei Pisten aufeinander. Eine geht zur Suðurá, eine zur Hütte Suðurárbotnar und eine geht erst zu dem Fluss, an den ich will, führt daran entlang und verläuft dann westlich des Sellandafjall nach Norden. Ca. 50 m rechts liegt der Cañon des längsten Flussarms.

Ich folge der Piste. Ein Wagen kommt mir entgegen. Nachdem er vorbei ist, verlasse ich die Piste, die hier einen Bogen beschreibt, folge den Koordinaten und bin nach ca. 200 m an meinem Übernachtungsplatz von 2003. Das Furten ist leicht. Flaches, klares Wasser, schwache Strömung. Um 15 Uhr steht das Zelt und auf der Piste gehen tatsächlich zwei Wanderer Richtung Süden vorbei.

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