So., 27.07.08 - Surthuflæða


Erst gegen 11 losgekommen, da ich vorher noch den Rucksackriemen nähen musste. Kalter Wind aus Osten, sonst hätte ich noch gebadet. Richtung Osten weglos querfeldein losgegangen, den Berg hinauf. Dabei gegen Wind angekämpft.

Auf anderer Seite des Berges stoße ich vor dem Lavafeld auf die Piste folge ihr ins Lavafeld. Danach geht es über Hügel, anschließend zwischen zwei flachen Seen hindurch. Unter dem nächstem Lavafeld tritt Wasser aus, bildet Teich und Bäche. In den Lavafeldern ist es meist nicht so schwer, gegen den Wind anzukämpfen. Der zweite Wagen heute kommt mir entgegen, Österreicher. Sie halten an und fragen, ob ich Wasser trinken möchte. Das nehme gern an. Habe meinen letzten Schluck schon getrunken, weil ich laut Karte bald am Ziel sein müsste. Von Quellbächen haben sie aber nichts gesehen.

Die Piste erklimmt einen Hügel, aber ich bleibe auf der alten Piste, die ich an seinem Fuß entdecke (lange nicht befahren). Wo die Pisten wieder zusammentreffen, entdecke ich etwas abseits einige Tümpel mit Moosgrün am Lavarand. Bald darauf eine Stelle, wo am Hang zahlreiche kräftige Quellen hervorsprudeln. Dort lege mich eine Weile im Windschatten ins Moos. Mache mich dann auf zur dritten Quelle, der Schönsten, laut Dieter Graser. Erstmal führt die Piste wieder weit weg vom Bachlauf, in den die Tümpel und Quellen münden, einen Hügel hinauf. Ich bin unglaublich erschöpft, die Füße schmerzen, die Beine sind kraftlos. Ein zweiter Wagen hält an, ich werde gefragt, ob alles okay ist, ob ich irgendwas brauche. Sieht man es mir so an? Egal, ob das nächste Grün nun die gepriesene dritte Quelle ist oder erst die zweite, hier werde ich bleiben!

Endlich entdecke ich etwas weiter weg von der Piste einen Einschnitt mit Bachbegrünung. Wie soll dieser Platz, zum Rasten gedient haben? Egal, ich wandere querfeldein, lasse den Rucksack an einer Stelle stehen, an der das Tal gut zu überblicken ist. Nach Norden hin scheint kein weiterer Bach mehr zu kommen. Unten am Bach gibt es einige Stellen mit Zwergweiden, gleich neben Arctic Riverbeauty, die fürs Zelt geeignet wären, allerdings nicht sehr geschützt. Auf dem Rückweg entdecke ich eine ebene, trockene, moosbewachsene Stelle neben einem Bach, der einige Meter weiter in den größeren einmündet, geschützt zwischen Felsen. Also hole ich den Rucksack die paar Meter. Fühle mich körperlich ziemlich am Ende. Nach Dieters Beschreibung ist die Abzweigung zur Askja nicht weit vom dritten Bach entfernt. Nach den Koordinaten meiner Karte sind es noch 7 km! Außerdem ist der Weg bis zu seiner Übernachtungsstelle für morgen sicher über 20 km lang. Die heutige Strecke war laut GPS nur 12 km, fühlt sich aber doppelt so weit an. Was ist nur mit mir los?

Als ich am Abend zufällig über den Buchrand nach draußen blickte, kann ich im ersten Moment gar nicht einordnen, was ich dort sehe. Die Basaltblöcke, die Geröllwüste dahinter, die Berge... alles ist glühend rot. Ich greife mir die Kamera, stürze hinaus, da ist das Rot schon etwas weniger intensiv. 15tel Sekunde, Mist! Zurück zum Zelt und Stativ geholt. Als ich mit dem Aufbau fertig bin, ist die Sonne schon wieder etwas tiefer, das Rot blasser.

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