Donnerstag, 2. August 2005


Der Anstieg auf den Berg, über den es zum Landmannaleið gehen sollte, war extrem mühsam und zuerst auch noch falsch, dachte ich zumindest. Weil nicht zu erkennen war, ob nach rechts nicht doch noch eine Schlucht quer im Weg lag, stieg ich wieder in die Áfangagil hinab, um auf der anderen Seite hinaufzugelangen. Das sah einfacher aus als es ist. Die schwarzen Schlackehänge geben bei jedem Schritt nach, so daß ich die halbe Schritthöhe wieder hinabrutsche. Oberhalt des steilsten Stücks treffe ich auf einen schräg verlaufenden Reitpfad, der mich schließlich auf den Gipfel bringt. Der einfachere Weg führt wahrscheinlich hinter der Hütte den Grashang hinauf, über den sich auch eine deutliche schwarze Spur zieht.

Oben auf dem flachen Gipfel ringe ich lange mit mir (vorletzter Film) und schieße dann ein 360°-Panorama. Runter geht's danach einfacher. Von oben waren schon einige Wagen auf der Piste zu erkennen gewesen. Es wird immer sonniger und wärmer.

Bei einer Rast Folgendes beobachtet: Zuerst ein Niederlänger, eine Staubfahne hinter sich herziehend und ungewöhnlich schnell. Kurz darauf 11 Geländewagen mit gelbem Aufkleber (Camel Trophy?). Ah! Er ist auf der Flucht, wird verfolgt. Doch nach höchstens 5 Minuten rasen die 11 in entgegengesetzter Richtung an mir vorbei. Doch kein Drama? Vielleicht hat nur einer seinen Tankdeckel verloren, und die anderen wollten ihm suchen helfen?

Meine erste Begegnung auf der Piste ist ein radelnder Neuseeländer. Hat noch einen Tag in Island, ist begeistert, und hat wirklich viel gesehen; Kjölur, Askja, Kverkfjöll, Fjallaback. Ihm sind die 11 Geländewagen auch aufgefallen. Von ihm erfahre ich, daß die heutige Furt gerade 10-15 cm tief ist (Am Rand, wo der Kiesdamm angelagert wurde, Furt für Wagen tiefer, bes. durch schwungvolles Fahren).

Später, in der Sonne im Gras sitzend, beobachte ich was man mit so wenig Wasser alles machen kann. Furtverhalten ist spannend. Gerade die Fahrer kleiner Wagen geben mächtig Gas, damit das Wasser höher als der Wagen aufspritzt, was bei dem Bißchen Fluß schon einiges an fahrtechnischem Können verlangt.

Von der Furt sind es laut Werbetafel noch 5,5 km bis Landmannahellir. die Reitspur ist ausgewalzt worden. Unterwegs regnet es ein wenig, was der Sonne aber keinen Abbruch tut. Der Zeltplatz liegt zwischen Piste und Fluß, in direkter Nachbarschaft zur Höhle. Es gibt sogar eine Dusche.

Habe mir ein feines Plätzchen gesucht, dort, wo das Gras noch hoch steht aber der Boden schon leicht zum Fluß abzufallen beginnt. Unbebaubare Aussicht also auf Flußarme, die morgige Strecke und Berge. Aber beim Hinknien ist mir heute die Hose achtern gerissen. Mist!

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