Montag, 22. Juli 2002


Der Wegweiser Askja-Hvannalindir-Kverkfjöll gibt für den Weg bis zur Askja-Hütte 46 km an. Wenn der Wegweiser hinter der Brücke über die Jökulsá á Fjöllum vertrauenswürdig ist (41 km bis Kverkfjöll), liegen zwischen den beiden Wegweisern 24 km. Mal vorausgesetzt, daß die Wegweiser stimmen, muß ich heute also sicher 27 km laufen.

Als unterwegs zum ersten Mal die Jökulsá á Fjöllum in Sicht kommt (und die Heršubreiš gleich mit), lege ich eine Pause mit Teekochen ein. Sogar das GPS speichert nochmal einen Punkt, wenn auch mit viel Gezeter, die Batterie sei schwach. Die zweite, längere Pause findet an einer Stelle statt, mit Sand und Strandhafer fast wie am Meer, nur daß der Sand schwarz ist. Er hat sich im Lee von Felsen zu Dünen und Schwüngen aufgehäuft, sogar Rippenmuster sind zu sehen. An einigen Stellen gibt es Inseln aus Basaltsäulen. Eine "Burg" aus Basalt sehe ich mir genauer an. In ihrer Mitte, fast in alle Richtungen gegen den Wind geschützt, ist ein idealer Zeltplatz, nur die relative Nähe zur Jökulsá á Fjöllum, die wie eine entfernte Autobahn rauscht, behagt mir nicht ganz, sonst würde ich bleiben. Sogar Wasser gibt es in einigen Mulden, womit ich meinen Vorrat wieder auffülle. Daß ich nicht bleibe, stellt sich später als gut heraus, denn ich habe mich mit der Stelle, an der ich mich befinde, deutlich in der Entfernung von der Brücke verschätzt.

Auf den letzten Kilometern vor der Brücke hat, nachdem es zuvor bei fast strahlend blauem Himmel ziemlich warm wurde, ein Regen eingesetzt, der um einiges heftiger ist als der gestrige. Natürlich hat die Jacke diesmal erst recht nicht dichtgehalten. Um warm zu bleiben und wenigstens die Jeans wieder einigermaßen zu trocknen, gehe ich nach dem Ende des Regens - fast schlagartig nach dem Überschreiten der Brücke - noch einige Zeit weiter. Die vorher klitschnassen Oberschenkel sind tatsächlich wieder trocken. Jetzt sitze ich im noch immer vom Wind leicht gebeutelten Zelt (abends läßt der Wind meist nach), habe mir gerade heiße Haferflocken reingeschaufelt, trinke Tee und versuche, die feuchten Klamotten am Leibe zu trocknen. Das Wasser ist wieder mal aufgebraucht, so daß das Frühstück morgen nur aus Keksen bestehen wird, sofern ich nicht wieder auf Pfützen stoße.

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