Sonnabend, 19. Juli 2003


Weil es am Morgen regnet, lasse ich mir mit dem Aufstehen Zeit und breche erst gegen Mittag auf. Zwei Päckchen mit Lebensmitteln, die ich erst nach dieser Tour brauchen werde, habe ich an der Rezeption des Campingsplatzes in Aufbewahrung gegeben. Wasserflasche und Wassersack sind gefüllt, denn wo immer ich heute abend lagern werde, ich werde wahrscheinlich auf dem Trockenen sitzen.

Das Wetter ist sehr wechselhaft: Häufig bewölkt, aber dann bricht immer wieder die Sonne durch. Zuerst gehe ich ohne Unterbrechung bis zum Abzweig der Piste zum Hverfjall und lege hinter dem Gatter meine erste kurze Pause ein. Die zweite folgt, nachdem ich den Hverfjall im Süden umrundet habe im Schatten eines Birkenarrangements (zwei kleine Bäume mit schönem, rückenfreundlichen Unterholz).

Nach dem Anstieg zum Lúdent stelle ich das Gepäck ab. Zwei Radfahrer ohne Packtaschen begegnen mir. Es wird fröhlich gehejt und schon kurven sie weiter, zum Mývatn hinab. Ich klettere zum Kraterrand hinauf. Von dort habe ich eine gute Sicht über den See und in die entgegengesetzte Richtung über den Verlauf der Pisten. Eine führt zum Búrfell, die andere an der Kraterreihe entlang nach Süden. Letztere teilt sich in eine rechte und eine linke. Ich Wähle die linke, die am Zaun eines Gebietes entlangführt, das ich eigentlich diagonal überqueren müßte, wenn ich den Aufstieg zum Bláfjallsfjallgarður nehmen will, der auf der Karte den besten Eindruck macht - eine Scharte relativ weit links am Hang. Nach einigen Kilometern kommt endlich eine 90°-Kurve. Ich werde zur Entfernungsberechnung also Pytagoras bemühen müssen. Auf dem Weg zum "Paß" halte ich Ausschau nach einer geeigneten Stelle zum Übernachten. Ich bin geschafft und die Fliegen nerven mal wieder. Die Auswahl (nicht an Fliegen, sondern an Übernachtungsplätzen) ist eher bescheiden, vom Wassermangel mal ganz abgesehen. Aber ich habe einen netten Blick über den Rand meines Teebechers auf den Mývatn und die Vulkane im Norden.

Mein linker Fuß, der nach dem Ende der Tour zum Haugsvatn ohne ersichtlichen Grund etwas unförmig geworden war, hat wieder normale Dimensionen angenommen. Am Morgen war der Knöchel zwar nicht mehr geschwollen, wohl aber der Fußrücken bis zu den Zehen. Gehen scheint ihm gut zu tun.

1. Tag
2. Tag
2. Tag
3. Tag
3. Tag

4. Tag