Sonnabend, 13. August 2005


Die in Wanderführern zum Zelten angepriesene Schlucht (s. Anmerkung vom Vortag) sieht wirklich schön aus. Ein guter Platz. Das hatten auch die beiden Belgier gefunden, die mir gestern schon begegnet waren. Sie packen gerade zusammen, als ich vorbeikomme. Der Weg zur Brücke über die Fremri-Emstruá hinab und wieder hinauf ist tatsächlich mit Seilen gesichert, aber lange nicht so heftig, wie ich nach einer Reisebeschreibung gefürchtet. Anstrengend ist allerdings der Anstieg über den Schotterhang, wenn man aus der Schlucht wieder heraus ist - nicht extrem steil, aber hoch.

Danach sind dann bald die Hütten von Emstrur zu sehen. Kurz davor ein schöner Zeltplatz, geschützt im Tal des Baches, mit reichlich Angelicastauden gesäumt. Der Rasen sieht aus, wie er auf Campingplätzen eben aussieht, plattgelegen, aber nicht besonders schutzbedürftig. Wäre also kein Problem gewesen - der Weg hierher gestern abend schon eher.

Ich lege mich ein wenig ins besonnte Gras, unterhalte mich später vor der Hütte länger mit einem Paar, das auf dem Weg nach Þórsmörk ist und gehe dann zur Warden-Hütte, um Kerstin zu begrüßen, die ich von ihren exzellenten Islandbildern in der "fotocommunity" kenne. Heute ist hier ihr letzter Tag als Warden.

Nach Emstrur geht es noch mal einen Hang hinauf. Danach bleibt es relativ eben. Teilweise verläuft der Weg auf der Piste. Diese bizarre geformten Berge, die jeder für sich unvermittelt und moosbewachsen aus der Ebene aufragen, sind faszinierend. Leider ist der Himmel inzwischen bedeckt.

Der Bach vor dem Berg Útigönguhöfðar kann mit Wanderschuhen durchquert werden. Während die Piste sich westlich des Berges hält, führt der Fußweg durch einen Bergeinschnitt. An der Brücke über die Innri-Emstruá treffen sie wieder zusammen.

Die Furt des Bláfjallakvíslist auch nur etwa 30 cm tief, aber schweinekalt. Ich gehe noch etliche Meter in Sandalen weiter, bis der Schmerz in den Füßen nachläßt. Von der bald folgenden Brücke über den Kaldaklótskvisl ist das Tal Hvanngil zu sehen, nicht aber die Hütte. Sie liegt versteckt hinter einer Abbruchkante flacher Lava. Die von Lava oder aufgeschichteten Steinen eingefaßten Zeltplätze wirken, als wären sie erbaut worden, um die Schafe zu sortieren. Eine Stelle ist rechteckig. Grundriß eines Stalls? Aber auf jeden Fall ein idealer Windschutz.

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