Einige Kilometer vor der isländischen Südküste liegen die Vestmannaeyjar, die Westmännerinseln. Sie verdanken ihren Namen den irischen Sklaven, die hier zur Landnahmezeit Zuflucht suchten (für die aus Norwegen kommenden Wikinger waren die Iren Westmänner). Von den 15 Inseln ist nur die Hauptinsel Heimaey mit dem gleichnamigen Ort ständig bewohnt. Im Jahre 1973 öffnete sich in der Nacht vom 22. auf den 23. Januar nur wenige hunder Meter von den Häusern Heimaeys entfernt eine beinahe zwei Kilometer lange Spalte, aus der sich ein Lavastrom mit bis zu 100 m pro Stunde auf das Meer zubewegte und später den Hafen zu versperren drohte. Um zu verhindern, daß die Hafeneinfahrt blockiert und damit der Fischerort seines Lebensnervs beraubt wurde, pumpte man tonnenweise Meerwasser auf die Lava, um sie abzukühlen und so zu Stillstand zu bringen. Der Versuch gelang. Die Hafeneinfahrt ist heute 700m enger und damit sogar noch sicherer als früher. Bald trat nur noch an einer Stelle Lava aus der Spalte aus. Hier bildete sich der Vulkan Eldfell (Feuerberg). Er warf große Mengen Asche aus, die die Häuser unter sich zu begraben drohte. Nur durch ständiges Freischaufeln konnten die meisten von ihnen vor dem Einsturz gerettet werden. Von den Vogelfelsen neben der Hafeneinfahrt bietet sich ein hervorragender Blick über den Ort. Die hier mit Keschern aus der Luft gefangenen Vögel, vor allem Papageientaucher, gelten als Delikatesse.